Astronomische Uhr

Astronomische Uhr Granheim

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Als Besonderheit zeigen wir ein neu gefertigtes astronomisches Zifferblatt mit:

  • Datum auf dem äußersten Ring, angezeigt durch einen Zeiger (Tierkreiszeiger), der längste Zeiger, mit Pfeilspitze, der sich einmal im Jahr um seine Achse dreht.

  • Tierkreiszeichen, abzulesen mit dem Tierkreiszeiger, der längste Zeiger, mit Pfeilspitze.

  • Ekliptikring (der weiße Ring), der sich einmal in etwa 24 Stunden um seine außermittige Achse dreht, zur Darstellung von lokaler Ortszeit, Tageslängen, Sonnenaufgang und Sonnenuntergang, mittelalterlichen Temporalstunden.

  • Sonnenzeiger, der sich in 24 Stunden einmal um seine Achse dreht.
    Dieser Zeiger zeigt die lokale Ortszeit von Granheim an. Diese Zeit weicht sowohl von der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ), wie auch von der Mitteleuropäischen Sommerzeit (MESZ) ab, und richtet sich nach dem lokalen Sonnenstand, bei dem 12 Uhr definiert ist, wenn die Sonne am höchsten steht.
    Der Sonnenzeiger hat an seiner Spitze eine Sonne. Die Sonne durchquert einen schwarzen Kreis, der zweimal die Sequenz von 1 bis 12 aufweist. In der linken Hälfte sind die ersten 12 Stunden des Tages abgebildet (0 bis 12 Uhr), auf der rechten Seite sind die zweiten 12 Stunden des Tages abgebildet (12 bis 24 Uhr).

  • Zeiger zur Anzeige der Sternzeit der lokalen Ortszeit von Granheim. Dies ist der kleine Stern, hier zu sehen im braunen Ring zwischen der Zahl 8 und 9. Die Sternzeit hat etwas kürzere Tage und etwas kürzere Stunden als die übliche Uhrzeit und die Tageslänge. Das hängt damit zusammen, dass die Erde sich um sich selber dreht und sich gleichzeig auch um die Sonne dreht. Näheres erfahren Sie gerne bei einer unserer Führungen.

  • Anzeige von Temporalstunden des Mittelalters.
    Im Mittelalter wurde der Tag ab Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang in 12 Stunden unterteilt, ebenso die Zeit vom Sonnenuntergang bis zum nächsten Sonnenaufgang.
    Im Sommer ist die Tagspanne länger als im Winter. Im Ausgleich ist die Nachtspanne kürzer als die Tagspanne. Somit waren die Tagstunden im Sommer länger als die Nachtstunden. Im Winter war es anders herum. Im Frühjahr und Herbst gibt es jeweils Zeiten mit Tag- und Nachtgleiche, an diesen waren die 24 Stunden dieses Tages alle gleich lang. 
    Um Temporalstunden anzuzeigen, mussten die Uhren zweimal am Tag auf eine andere Geschwindigkeit eingestellt werden. Dies war relativ leicht durch den Einsatz von Waagbalkenuhren, die Sie ebenfalls in unserem Museum, aus dem 17. Jahrhundert besichtigen können.

Astro_Zifferblatt

Erklärung_Zeiger

Anzeige der Mondphase: 

Diese Anzeige besitzt eine Mondkugel, halbseitig vergoldet, halbseitig schwarz, die sich einmal in etwa 29,5 Tagen um sich selber dreht. Zusätzlich wird parallel dazu das Mondalter (Tage seit dem letzten Neumond) angezeigt. Dies ist die synodische Umlaufdauer, also die Umlaufdauer, die wir auf der Erde wahrnehmen. Da die Erde sich aber unter dem Mond dreht, der die Erde umkreist, sehen wir das als etwa 29,5 Stunden. In Wirklichkeit und vom Weltall aus betrachtet, braucht der Mond tatsächlich etwa 27,3 Tage, um die Erde einmal zu umkreisen. Dies nennt man die siderische Umlaufzeit.

Mondphase

Altes Kirchturmzifferblatt mit zusätzlich eingefügter Wochentagsanzeige:

Zur Verwendung kommt hier ein altes Zifferblatt von einem Kirchturm, neu ergänzt durch eine Anzeige des Wochentages.

Kirchturmzifferblatt

Gesamtansicht astronomische Zifferblätter:

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Uhrwerk aus dem 17. Jahrhundert zur Ansteuerung der astronomischen Zifferblätter:

Als mechanisches Uhrwerk dient ein handgeschmiedetes Uhrwerk aus dem 17. Jahrhundert, etwa 2,5 m hoch, und 300 kg schwer.
Dieses Uhrwerk weist ein Zusatzgetriebe auf, das als Ansteuerung der Mondkugel dient. Es wird angenommen, dass dieses Getriebe damals auch die selbe oder eine ähnliche Funktion hatte.

Handgeschm_Uhr

 

Das mechanische handgeschmiedete Uhrwerk wird derzeit untersucht, inwieweit es früher auf eine Verwendung als astronomische Uhr deutet:

Zur Untersuchung mechanische Uhr